Aloha ihr Lieben
Es ist kaum zu glauben, dass schon wieder eine Woche durchs Land gezogen ist. Wisst ihr, was ich an unseren Breitengraden so liebe? Unsere Jahreszeiten – diese zyklischen Wechsel der Natur und immer wenn sich wieder ein neuer Zyklus ankündigt denke ich: «Oh wunderbar, das ist meine Lieblingsjahreszeit». Es ist wirklich so – ich kann jeder Jahreszeit etwas Schönes abgewinnen und diesen Umstand finde ich enorm beglückend. Nun ging es mir in den letzten Tagen wieder genauso. Ganz still und heimlich hat sich der Spätsommer eingeschlichen. Die Nächte werden nun langsam wieder etwas kühler sowie Licht und Farben erscheinen uns wärmer als im Hochsommer. Wenn man am Morgen nach draussen geht, ist die Luft so wunderbar frisch und rein. Hach, wie ich den Altweibersommer einfach liebe 😊
Letzte Woche Woche besuchte ich mit einer Freundin einen Erlebnisabend zum Thema «Hormonbalance» - wir waren beide ganz aus dem Häuschen und mir wurde noch bewusster als sonst schon, wie sich auch unser weiblicher Körper ähnlich wie unsere Jahreszeiten zyklisch verhält. Da gibt es innerhalb eines Zyklus quasi einen Frühling, einen Sommer, einen Herbst und einen Winter. Es ist also nicht so, dass wir ständig Sommer oder Winter haben. Dieser Kreislauf ist unglaublich vielschichtig und spannend, wenn man sich denn auch darauf einlassen kann. Es bedeutet nämlich, dass man sich nicht immer gleich fühlt, denn dieser Zyklus hat einen enormen Einfluss auf unseren Körper und unser Befinden. Für die männliche Welt, welche diese Veränderungen innerhalb eines Monates nicht kennen, ist dies meistens fast nicht nachvollziehbar. Und wenn wir den Blick auf das grosse Ganze richten, so stellen wir fest, dass es in unserem geschaffenen System praktisch kein Platz für unterschiedliche Befindlichkeiten ist. Unsere Welt ist darauf ausgerichtet, dass man immer konstant die gleiche Leistung zu erbringen hat. Ich habe den Eindruck, dass dieses Wissen um diese Veränderlichkeit auch gar nie so richtig an junge Mädchen und Frauen weitergegeben wird (wo und von wem auch). Und so lernen wir in unserer Welt auch gar nicht, dass es vollkommen normal ist, wenn sich das Befinden innerhalb eines Zyklus sehr stark verändern kann. Der besuchte Anlass hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ich habe mir ganz fest vorgenommen, meiner tiefen Befindlichkeit die Beachtung zu schenken, welche sie auch verdient.
Und in diesem Kontext ist mir dann auch der eine Satz meines Yogaausbilders Koko in den Sinn gekommen: «Find your Yes and No». Immer wieder – dieser Satz kommt mir seit meiner Ausbildung so oft in den Sinn. Ich stellte, nach dem ich den Satz das erste Mal hörte, relativ schnell ernüchtert fest, dass ich grosse Mühe damit habe (resp. hatte – die Ausbildung liegt ja inzwischen einige Monate zurück), zu fühlen und spüren was «mein ja oder nein» wirklich ist. Im Yogakontext geht es ja vor allem darum, innerhalb der Übungen zu spüren, wie weit man gehen kann und die Balance zwischen Über- und Unterforderung findet. Ich habe diesen Satz für mich dann noch etwas ausgeweitet und mich angefangen zu fragen, ob ich z.B. eine Entscheidung treffe, weil ICH das wirklich möchte, oder ob es ein Kompromissentscheid ist. Ich stellte dann recht schnell fest, dass ich für mich meistens Entscheidungen treffe, welche für meine Mitmenschen am verträglichsten / besten sind. Es ist oder war für mich selbstverständlich, dass ich gar nie wirklich spürte, was ich wirklich will. Wenn es darum ging, zusammen etwas zu unternehmen, sagte ich immer sofort «mir spielt es keine Rolle, ich passe mich an». Ich war wie ein programmierter Roboter, welcher sämtliche Entscheidungen nach dem Aspekt traff, was wohl meinen Mitmenschen am dienlichsten sein könnte. Ich wusste zwar definitiv, was ich nicht will (immerhin), aber was ich wirklich will, konnte ich lange nicht wirklich definieren.
Das verzwickte an diesem angeeigneten Verhalten ist, dass ich gar nicht spürte, was ich wirklich möchte – ausser wenn ich für mich alleine eine Entscheidung treffen darf, welche niemand anderen wirklich beeinträchtig. Anyway -es war für mich wirklich eine unglaubliche Herausforderung wieder zu lernen, meine Bedürfnisse kund zu tun und mein «JA» zu finden. Es gibt bei mir nach wie vor Momente, in denen ich ins alte Fahrwasser gerate, jedoch werden diese Momente immer weniger, was ungemein befreiend ist.
Was mir dabei geholfen hat ist folgende Fragestellung:
WAS will ich wirklich?
Was WILL ich wirklich?
Was will ICH wirklich?
Was will ich WIRKLICH?
Die verschiedenen Aspekte dieses einzigen Satzes hat mir auf einmal so viele Möglichkeiten eröffnet und ich bin froh, irgendwann einmal darübergestolpert zu sein. Zu spüren, was man denn eigentlich wirklich WIRKLICH möchte, ist für mich nach wie vor eine grosse Herausfoderung – jedoch habe ich mit der Zeit immer mehr spüren dürfen, wie erleichternd und befreiend es sein kann, wenn man Entscheidungen treffen darf, welche sich sowohl im Kopf, als auch im Bauch und Herz richtig anfühlen.
Im Übrigen ist es mir auch mit meinem «Business» ein bisschen so gegangen, dass ich mich vor lauter «was wollen die anderen?» total verrannt habe – resp. hatte ich das Gefühl, dass es doch einfach schon zu viel Yogaangebote gibt. Dabei hätte ich es in meinem Inneren schon bald einmal gespürt, dass die Entwicklung nicht meinem Herzensweg entspricht. Und so habe ich die letzten Wochen einen langsamen Kurswechsel vorgenommen und mich nun vollen Herzens für den «Yogaweg» entschieden. Persönlichkeitsentwicklung liebe ich nach wie vor – aber der Yoga ist meine Kernkompetenz und mein Leuchtfeuer, welches ich weitergeben möchte. Themen aus der Persönlichkeitsentfaltung kann man wunderbar darin integrieren, sie sind aber nicht mein Kernthema 😊 Als ich dies endlich erkannte, fing es langsam wieder an zu fliessen und tadaa – seit dieser Woche habe ich sogar erste kleine Angebote, welche ihr unter der Rubrik Yoga findet – dies als Anfang. Und die Erstellung von Onlineyogakursen steht ganz oben auf meiner «Umsetzungsliste» - es gibt so viele Onlineyogaanbieter, bei welchen man im Monatsabo Onlineyogaklassen finden kann – wenn man aber keine Abo mehr hat, hat man auf die Kurse keinen Zugriff mehr.
Ich habe mich nun darauf besinnt, was mir persönliche wirklich gedient hätte, um eine gesunde Yogaroutine zu entwickeln und so bin ich nun am Ausarbeiten eines Minikurses, damit man Yoga mit kleinen Schritten im Alltag integrieren kann. Ich werde darin Routinen für den Morgen, den Tagesverlauf und für den Abend verpacken sowie kleine Dinge, welche man im Alltag leicht integrieren kann. Ich selbst bin ja immer daran gescheitert, dass ich zu viel auf einmal wollte – und deshalb möchte ich nun das weitergeben, was mir geholfen hat, Yoga endlich ganz in meinem nicht ganz so einfachen Schichtalltag zu integrieren. Denn ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir mit vielen kleinen Veränderungen mehr Gutes bewirken können, als wenn wir uns immer nur auf das ganz Grosse fokussieren 😊
Es ist mir aber ebenso wichtig, dass ich auch «Karma-Angebote» anbieten kann (also kostenlose Angebote), z.B. Flows, Atemmediationen, etc. auf Youtube «miloha yoga & mindfulness» oder auch auf meiner Webseite. Halt einfach ein guter Mix zwischen aufwändigeren Angeboten, welche natürlich auch etwas kosten dürfen und Karma-Angeboten.
Zu spüren WAS MAN WIRKLICH WILL, ist wirklich unglaublich heilsam und befreiend.
In diesem Sinne – habt eine gute Woche.
Namasté, eure Michèle
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