Ungesunde Beziehungen erkennen

Woran du erkennst, dass du dich verlierst

Und warum dein Gefühl nicht „zu viel“ ist.

Vielleicht war da dieser eine Moment.
Ein leiser Zweifel. Ein kurzer Gedanke wie:
„Irgendwas stimmt hier nicht.“

Und dann kam schon die Gegenstimme:
„Ach, ich übertreibe bestimmt.“
„Er hat doch so viel durchgemacht.“
„Sie meint es doch nur gut.“

Wenn du solche Gedanken kennst, bist du nicht allein.

Ich kenne sie gut – und weiß heute:
Unsere innere Stimme flüstert oft schon lange, bevor wir etwas benennen können.
Und genau deshalb ist dieser Text für dich.
Nicht als Diagnose. Sondern als liebevolle Erinnerung:
Du darfst dir selbst wieder glauben.


Ungesunde, toxische Muster erkennen – ohne Selbstverurteilung

Nicht jede Beziehung, die weh tut, ist „toxisch“ (und überhaupt - ich mag dieses Modewort eigentlich überhaupt nicht - denn heute wir sehr schnell, ja oft viel zu schnell als toxisch bezeichnet).
Aber es gibt ungesunde Dynamiken, die uns auf Dauer von uns selbst entfernen.
Und das kann überall geschehen:
In Paarbeziehungen, in Freundschaften, im Job, in der Familie.

Toxisch wird es dort, wo:

  • dein Gefühl kleingeredet wird („Das bildest du dir ein.“ / „Du bist zu empfindlich.“)

  • du dich ständig rechtfertigen musst – auch für Dinge, die du gar nicht getan hast

  • Lügen oder Halbwahrheiten dir das Gefühl geben, verrückt zu sein

  • Liebe oder Aufmerksamkeit an Bedingungen geknüpft ist („Wenn du so weitermachst, liebe ich dich nicht mehr.“)

  • du dich nach jedem Gespräch erschöpft, verwirrt oder schuldig fühlst

  • du beginnst, dein Verhalten ständig zu kontrollieren, um nicht „wieder etwas falsch zu machen“

  • du das Gefühl hast, niemals wirklich du selbst sein zu dürfen

Und das Gemeine daran:
Diese Muster schleichen sich oft schleichend ein.
Manchmal mit Liebe. Manchmal mit Komplimenten.
Und oft mit genau den Worten, die wir so sehr hören wollen.


Woran du merkst, dass du dich verlierst

  • Du fühlst dich innerlich leer oder wie betäubt.

  • Du beginnst, deinem Bauchgefühl nicht mehr zu vertrauen.

  • Du tust Dinge, die dir eigentlich nicht guttun – „um des Friedens willen“.

  • Du entschuldigst das Verhalten der anderen Person – auch wenn du darunter leidest.

  • Du erkennst dich selbst kaum wieder.


Und dann ist da deine leise Stimme.

Vielleicht spürst du sie schon lange.
Vielleicht war sie früher laut – und wurde mit der Zeit immer kleiner.

Aber sie ist noch da.
Und sie hat immer gewusst, was du spürst.
Auch wenn andere dir sagten:
„Das stimmt so nicht.“
„Du bist zu sensibel.“

Ich möchte dich ermutigen:
Glaube dir selbst wieder.
Du bist nicht zu empfindlich.
Nicht zu emotional.
Nicht schwierig.

Du bist wach.
Und deine Intuition ist heil geblieben.


Wenn du dich wiederfinden möchtest…

Dann musst du nicht sofort alles ändern.
Aber du darfst anfangen, ehrlich mit dir zu sein.
Dir selbst Fragen zu stellen. Und auf die kleinen Zeichen zu hören.

Ich begleite Frauen, die sich ein bisschen verloren haben –
und sich Schritt für Schritt wieder erinnern wollen,
wer sie sind, was sie fühlen und wo sie hinwollen.

Wenn du dich darin erkennst:
Du bist nicht allein.
Und du bist nicht falsch.

 

Von Herzen, deine Michèle