Aloha ihr Lieben
Es ist unfassbar, wie schnell doch die Zeit verrinnt – erst noch keimte in mir der Gedanke, dass ich meinem inneren Kompass folgen könnte und eine «Mindfulness-Homepage» kreieren könnte (ohne wirklich genau zu wissen, was ich auf dieser überhaupt vermitteln möchte) und nun schreibe ich hier bereits meinen 4. Blog-Beitrag. Es hat mir voll den Ärmel rein genommen und so habe ich nun noch das Thema «Newsletter» in Angriff genommen. Es ist wirklich spannend – neben der noch intensiveren Auseinandersetzung mit mir selbst, lerne ich enorm viele technische Sachen rund um Website, Socialmedia, usw. Dies ist für mich ein spannender Nebeneffekt und ich bin voll im kreativen Flow, was mich natürlich wirklich unheimlich beglückt.
Im Verlaufe dieser Woche hatte ich auch noch eine spannende Eingebung. Als ich vor einigen Wochen die Texte für meine Webseite erstellte und über mich schrieb, was denn eigentlich so meine Leidenschaft ist, habe ich es so beschrieben, dass mich praktisch seit jeher «die grossen und kleinen Fragen des Lebens» beschäftigen. Auch habe ich meine spirituelle Seite erwähnt, denn diese ist zweifelsohne auch ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit. Und diese Woche, als ich wieder einmal in ein Hörbuch vertieft war, fiel bei mir der Groschen, wie man das Ganze, für das ich wirklich seit Jahren brenne, richtig benennet: Es ist die Persönlichkeitsentwicklung, welche eine riesige Faszination auf mich ausübt. Vielleicht hast du es anhand meiner ersten Blogbeiträge bereits erahnt. Alles weist in diese Richtung – nur eine konkrete Bezeichnung dafür hat mir bis anhin gefehlt – jetzt habe ich sie.
Ich liebe es, mich fortwährend mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung zu befassen. Bücher darüber zu lesen und entsprechende Dinge auszuprobieren. Ich glaube, wir Menschen sind wirklich faszinierende Wesen (auch wenn man manchmal den Eindruck hat, dass die halbe Welt den Verstand verloren hat – oder zumindest keinen Gebrauch davon macht) und gleichzeitig habe ich auch das Gefühl, dass viele Menschen gar nicht wissen, wie viel Potential eigentlich in ihnen steckt. Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber wir können in jeder Sekunde des jetzigen Momentes und unseres Lebens anfangen, unserem Leben eine positivere, liebevollere Richtung zu geben. Wir haben es selbst in der Hand. Ich weiss nicht, weshalb es derart in uns verankert ist, dass wir meistens das Gefühl haben, dass wir unserem Schicksal hilflos ausgeliefert sind. Wir fühlen uns als Opfer unserer Umstände, unserer Vergangenheit, unserer Mitmenschen, usw. Aber sind es nicht vielmehr unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze, welche an unserer Vergangenheit festhalten und uns daran hindern, unseren jetzigen Moment und unsere Zukunft positiv zu gestalten? Vielleicht mag diese Aussage für einige von euch etwas arrogant wirken (was weiss die denn schon?). Ich möchte keinesfalls wie «eine Besserwisserin vom Elfenturm herab» wirken und über das Schicksal von anderen Menschen urteilen. Dies liegt mir absolut fern und steht mir auch nicht zu. Es soll eher ein Gedankenanstoss dafür sein, dass wir die machtvollen Fähigkeiten besitzen, zum einen uns selbst jederzeit positiv zu verändern und zum anderen auch unserem Leben jederzeit eine neue, friedvollere Richtung zu geben.
Es gibt viele Menschen auf dieser Erde, welche in ihrem Leben Grauenvolles erlebt haben und nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurden. Manche hadern zeitlebens mit ihrem Schicksal und zerbrechen schlimmstenfalls daran. Und dann gibt es aber auch diejenigen, deren Umstände ähnlich schlimm waren, welche auf scheinbar unerklärliche Weise die Kraft und den Mut aufbrachten, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und trotz aller Wiederwertigkeiten über sich hinaus gewachsen sind. All diesen Menschen gehört mein aller grösster Respekt und denjenigen, welche an ihrem Schicksal zerbrochen sind, mein grösstes Mitgefühl.
Ich hatte das grosse Glück, in eine sehr liebevolle Familie hineingeboren worden zu sein und die Natur hat mich mit einem gewissen Grundoptimismus beschenkt. Klar, auch bei uns gibt es noch unaufgelöste «Schatten», welche am Wirken sind – aber in welcher Familie auch nicht? Und trotz sehr guter Voraussetzungen, erlebte ich mit 31 Jahren meine erste richtig grosse Lebenskrise. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich vom Leben nur einen Plan: Lehre machen, arbeiten, ein Pferd besitzen, heiraten, Kinder kriegen. Und mit 31 Jahren merkte ich auf einmal, dass diese Idee überhaupt nicht mir selbst entspricht und so stürzte ich in meine Krise. Diese war für mich natürlich zuerst enorm schlimm und führte mich auch in eine Reha Klinik – welch ein Segen. Denn an diesem Ort kam ich dann das erste Mal damit in Kontakt, welche Möglichkeiten man überhaupt hat, sein Leben neu zu gestalten und auszurichten. Und mich vor allem auch zu hinterfragen, ob ich denn wirklich das Leben lebe, welches ich mir von Herzen wünsche. Dies war schlussendlich auch der Grund, weshalb ich mich von da an brennend für alles rund um das Thema Persönlichkeitsentwicklung interessierte. Ich war offen für diverse Themen, stellte mein ganzes Leben auf den Kopf, probierte vieles aus und kriegte mein Leben wieder in den Griff, sodass es sich für mich richtig anfühlte.
Ja, oftmals dümpeln wir einfach so durch unser Leben, ohne uns überhaupt darüber Gedanken zu machen, was wir überhaupt alles für Möglichkeiten haben.
Nichtsdestotrotz war ich nicht davon gefeit, kurz darauf in eine Co-abhängige Beziehung abzurutschen – es dauerte ganze 7 Jahre bis ich realisierte, in was für eine ungesunde Abhängigkeit ich mich da begeben habe und ich fragte mich ernsthaft, wie mir so etwas passieren konnte. Denn eigentlich hätte es vom ersten Moment an deutliche Zeichen gegeben, dass da etwas nicht stimmen kann – jedoch liess ich mich trotz des komischen «Nebengefühles» in meiner Bauchgegend täuschen. Ich war einfach geblendet und malte mir meine Welt schön. Die Probleme meiner Mitmenschen erkannte ich aus 10 Kilometer Entfernung, für meine eigenen blinden Flecken war ich jedoch absolut nicht empfänglich.
Ich könnte jetzt darüber hadern und mich im Mitleid suhlen, dass diese schlussendlich 7 Jahre verlorene Lebenszeit waren. Aber dies waren sie trotzdem nicht. Schlussendlich hat mich die Erfahrung dieser Beziehung sehr viel über mich selber gelernt – ich musste diese Lektion fürs Leben lernen, um in gewissen Dingen zu erwachen und vor allem: Meinem Bauchgefühl endlich auch die Beachtung zu schenken, welche es verdient.
Aber natürlich ging das Lernen weiter – denn man hat ja nie ausgelernt. Zwischen dem Ende dieser ungesunden Beziehung und plus, minus dem letzten Sommer, durfte ich auch noch so richtig lernen, was passieren kann, wenn ich mich nicht genug mit mir selber auseinandersetze und mich zu fest von der Welt da draussen vereinnahmen lasse. Ich hatte trotz meines Wissens der letzten Jahre einen ungesunden Lebensstil kultiviert, welcher sich vor allem ums Arbeiten drehte. Ich hatte durch meinen Berufswechsel von der Augenoptikerin zur Bus- und Tramfahrerin einen Beruf gefunden, welcher mich wirklich beglückte. Meinen neuen Lebenspartner lernte ich im selben Betrieb kennen. Da ich grosse Freude an meinem neuen Beruf hatte (und noch immer habe), merkte ich nicht, dass sich in meinem Leben praktisch alles nur noch um den Job drehte. Ich habe es ja im Blog vor einer Woche beschrieben, wie ich da in eine Abwärtsspirale gerutscht bin, obschon mir meine Tätigkeit gefallen hat. Ich kämpfte mit verschiedenen körperlichen Beschwerden, wobei mir die Endometriose (eine Frauenkrankheit, welche wohl mehr Frauen haben, als man denkt) am allermeisten zugesetzt hat.
Letzten Herbst habe ich für mich dann gesagt, dass es so nicht weiter gehen kann. Meine Einstellung und Denkweise waren dermassen negativ und verzogen, dass ich mich selber nicht mehr mochte und gefühlt der halben Welt den Krieg erklärte. Überall begegneten mir Situationen, welche mich zutiefst triggerten. Ich fühlte mich auch überhaupt nicht mehr wohl in meiner Haut und wusste, dass es so nicht weitergehen kann, wenn ich nicht als alte, verbitterte Tante von dieser Erde gehen will.
Und so fing ich wieder an, mir mehr und bewusster Zeit zu nehmen, um mich mit diversen Themen der Persönlichkeitsentwicklung auseinanderzusetzen. Ich nahm mir u.a. die Zeit, mich intensiver mit «Ho’oponopono» (ein hawaiianisches Vergebungsritual) auseinander zu setzen – das heisst, ich hatte bis anhin schon viel darüber gelesen, es aber nie wirklich angewendet, ausprobiert und vor allem: Die heilsame Wirkung erlebt. Und so erging es mir mit vielen Dingen, welche ich die letzten Jahre zwar gelesen, aber nicht ausprobiert und gelebt habe. Ich begann, mir wirklich Zeit zu nehmen, das Gelesene umzusetzen und auszuprobieren. Minischritt für Minischritt. Peu à peu. Nachdem ich dann im November 2023 einen Monat auf Bali verbrachte, um meine Yogalehrerausbildung zu machen, spürte ich bereits kurze Zeit später, dass sich in mir etwas Grundlegendes verändert hatte, resp. am Verändern ist. Ich habe mir selbst versprochen, dass ich das Jahr 2024 meiner mentalen und körperlichen Gesundheit widmen werde – und dieses Versprechen habe ich umgesetzt. Es ist nicht verhandelbar. In den letzten 8, 9 Monaten konnte ich so viel an mir selber zum Positiven verändern, dass mir beinahe schwindlig wird. DAS Rezept für eine sofortige Transformation habe ich nicht (sonst wäre ich heute wohl bereits Millionärin). Was ich jedoch mit tiefster Überzeugung bestätigen kann ist, dass man an seinem Verhalten und seiner Denkweise arbeiten kann und so auch die Möglichkeit hat, belastende Gefühle zu transformieren (oh mein Gott, das klingt ja schon recht esoterisch). Die schlechte Nachricht: Es passiert nicht von heute auf morgen, denn es ist ein Prozess (egal was dir irgendwelche Gurus weis machen wollen). Es kann sein, dass du etwas liest und anwendest und es dir sofortige Linderung verschafft – jedoch dauert der eigentliche Wandel doch seinen Moment und das ist auch gut so, wie ich finde. Es erfordert Mut, sich seiner Schattenseiten bewusst zu werden, genau hinzuschauen und sich deren liebevoll anzunehmen. Es ist einfacher, diese Schatten bei seinen Mitmenschen zu sehen und sie dafür zu verurteilen. Damit verurteilen wir jedoch in erster Linie nur uns selbst. Denn was uns an unseren Mitmenschen negativ auffällt, das tragen wir auch in uns. Reagieren wir auf das Verhalten eines Mitmenschen übermässig negativ, so hat diese Reaktion direkt auch etwas mit uns selbst zu tun. Das Verhalten dieser Menschen spricht in unserem Unterbewusstsein unangenehme Erfahrungen, Erinnerung oder Emotionen an. Deshalb reagieren wir so stark darauf. Dessen sind sich die meisten Menschen gar nicht bewusst und lassen sich so weiter durch ihre Mitmenschen triggern.
Im Grunde genommen hatte ich dieses theoretische Wissen schon lange, aber erst im letzten Jahr fing ich aktiv an, damit zu arbeiten und für meinen eignen Wachstum zu nutzen. Mich mit Schattenarbeit zu befassen, war ein echter Wendepunkt in meinem Leben.
Ausschlaggebend war, dass ich mir auf einmal bewusst wurde, wie viele Menschen ihre Schatten zeitlebens nicht aufarbeiten. Dadurch erzeugen sie in erster Linie Leid bei sich selbst, jedoch natürlich auch bei ihren Mitmenschen. Oftmals versuchen sie ihre Mitmenschen zu einem Verhalten oder Tun zu bewegen, weil ihnen dies eine scheinbare Linderung verschafft.
Dazu an dieser Stelle eine scheinbar ganz banale Geschichte: Nehmen wir einmal an, eine Person, welche in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, bekam als kleines Kind einen Herzenswunsch in Aussicht gestellt. Voller Hoffnung und Vorfreude erwartete dieses Kind sein von Herzen gewünschtes Spielzeug (da es in armen Verhältnissen aufwuchs, hatte es praktisch keine Spielsachen) – aber leider wurde dieses versprochene Spielzeug an ein anderes Kind weitergegeben. Könnt ihr euch in dieser Situation denken, was für ein Weltzusammenbruch dies für das kleine Kind gewesen sein muss? Was passiert mit diesem Kind? Es wird zeitlebens den Glaubenssatz «ich bin nicht wichtig» tief in sich tragen und, wenn es sich dessen nicht bewusst wird und diesen Glaubenssatz nicht auflöst, als erwachsene Person ein Verhaltensmuster entwickeln um die Beachtung zu bekommen, welche sie als Kind nicht erhalten hat, damit es endlich «wichtig ist» (es klingt etwas kompliziert – ich hoffe, du verstehst, was ich meine). Jedoch ist dies ein Teufelskreis, denn wenn er nicht die entsprechende Beachtung erhält, durchlebt dieser Mensch wieder dieselben Gefühle wie als Kind. Es ist auch möglich, dass dieses Kind als erwachsene Person einen nicht zu stillenden «Wunschhunger» hat. Die Person hat grosse Erwartungen an ihre Mitmenschen. Erfüllen nun diese Mitmenschen die Erwartungen nicht, kann es sein, dass sich diese Person wieder wie das kleine, verletzte Kind fühlt, welches «nicht wichtig» war. Es ist ein Teufelskreis, denn so lange man sich dieses Glaubenssatzes nicht annimmt, wird er nicht heilen. Da helfen alle Geschenke und Beachtung dieser Welt nichts. Und für die Mitmenschen kann es ebenfalls sehr schwierig sein, denn man kann es der betreffenden Person beinahe nichts recht machen oder läuft Gefahr, schuld an einem Drama zu sein, wenn einen Wunsch nicht erfüllen kann oder will. Nimmt man sich seinen negativen Glaubenssätzen oder Schatten nicht an, schadet man sich also nicht nur selbst, sondern fügt unter Umständen auch seinen Mitmenschen Schaden zu.
Was ich dir mit all dem Geschriebenen vermitteln möchte ist, dass es sich lohnt, in sich und seine Denk- und Verhaltensweisen zu investieren. Bleib dran. Nimm dich deiner falschen Glaubenssätze und Schattenanteile an (Schattenarbeit kann sogar richtig Spass machen – für mich war es wirklich eine beinahe schon bahnbrecherische Entdeckung). Schau hin, mit welchen Glaubenssätzen du dich selbst sabotierst und sei mutig genug, deinen Opfermantel abzulegen und das Steuer deines Lebens wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Du wünschst dir eine friedvollere Welt? Dann beginne bei dir, ganz nach Mahatma Gandhi:
«Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst.»
In diesem Sinne wünsche ich dir von ganzem Herzen eine wunderbare Woche
Eure Michèle
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